Es muss nicht immer der perfekte Sonnenaufgang aus dem Reiseprospekt sein. Wenn der Himmel wolkenverhangen erscheint, hegt man in der Regel kaum Hoffnung auf einen sehenswerten Sonnenaufgang. Oft lohnt sich das frühe Aufstehen aber eben trotzdem. So wie in diesem Fall. Nur für ein paar Minuten erscheint die aufgehende Sonne in einer kleinen Lücke der Wolkenfront. Aber auch danach färbt sie den Himmel in matt schimmernde Orangetöne. Was für ein herrlicher Anblick!
Hier wurde ich übrigens nicht nur mit einem malerischen Sonnenaufgang belohnt, sondern auch mit der typischen Pellwormer Ruhe und Atmosphäre: keine Menschenseele weit und breit, kein Lärm, nur ein leichter Wind und die Gesänge der Möwen und Austernfischer. Was braucht man mehr? Für den Moment eigentlich nichts.
Dunkle, bedrohlich wirkende Wolken sammeln sich am Himmel. Ungemach kündigt sich an. Es wird ungemütlich. Aber der Leuchtturm stellt sich der dunklen Front entgegen. Nichts kann ihn erschüttern. Auf 127 Eichenpfählen ruht er fest und sicher auf Pellwormer Boden. 41,5 Meter stemmt er sich in den Himmel. Die Wolken scheinen einen Bogen um ihn zu machen. Völlig zu Recht! Diesem über 100 Jahre alten „Fels in der Brandung“ sollte man mit Respekt begegnen. Sicher geleitet sein Licht die Seefahrer ans Ziel. Auch bei diesem Wetter. Darauf ist Verlass.
Dieses dramatische Bild ist auf einer unserer Leuchtturmbesichtigungen entstanden. Wir haben inzwischen einige Male an einer Führung teilgenommen. Jede Führung ist anders. Es gibt immer wieder neue Geschichten und Fakten zu hören. Und das hundert Prozent authentisch von Insulanern, die viel interessantes über ihre Insel zu erzählen wissen.
Stellt sich nur die Frage: schwarzweiß oder in Farbe? Wie wirkt dieses Motiv am besten? Sicher ist das eine Frage des Geschmacks. Hier unten hat man den direkten Vergleich. Einfach die vertikale Trennung im Bild nach Belieben nach rechts oder links verschieben.
Wir sind nicht an der Adria oder vielleicht an der Griechischen Küste. Nein, wir stehen am Ufer der Hooger Fähre auf Pellworm und genießen diesen dramatischen Sonnenuntergang. Am Horizont ist die Silhouette der Hallig Hooge zu erkennen. Romantisch verträumt liegen Boote vor Anker. Die Wellen schwappen entspannt leise plätschernd gegen das Ufer. Hier und da grüßt eine Möwe oder ein Austernfischer die untergehende Sonne. Ansonsten herrscht die typische Pellwormer Ruhe. Fast vergisst man den Auslöser zu drücken. Das ist Entspannung pur.
Während die Kamera auf dem Stativ ruht und wir darauf warten, dass die Wolkenfront sich vor die Sonne schiebt, entsteht das Foto (unten) von unserer „Arbeit“. Die Kamera im Sonnenuntergang. Ein kleiner Blick hinter die Kulissen.
Wem das Titelbild auf der Startseite von pellworm4you.de gefällt, der wird auch diese Aufnahme mögen. Sie ist übrigens am gleichen Abend entstanden. Nur wenige Minuten später. Die Belichtungszeit von genau einer Minute lässt die Wolken scheinbar am Leuchtturm „vorbeirasen“. Die letzten Lichtstrahlen der untergehenden Sonne erreichen gerade noch die obersten Zipfel der Wolken. So ensteht eine ganz besondere Atmosphäre. Ein typischer beschaulicher Tagesausklang auf der Insel Pellworm.
Den Leuchtturm mal aus einer ganz anderen Perspektive gibt es übrigens hier zu sehen.
Wer hier wohnt, kann sich wohl glücklich schätzen. Ein traumhaftes Reetdachhaus in Alleinlage gleich hinter dem Deich mit Blick auf die Alte Kirche. Dieser Beitrag ist selbstverständlich keine Immobilienwerbung. Wir zeigen aber immer wieder gerne die kleinen „inoffiziellen“ Sehenswürdigkeiten der Insel. Diese schmucken und liebevoll gepflegten Anwesen verschönern nicht nur jede Radtour. Sie haben auch einen großen Anteil an dem einmaligen Charakter der Insel Pellworm.
Auf Pellworm reicht der Blick so weit, wie er nur an der Küste reichen kann. Keine Gebäude, kein Wald, keine Hügel oder Berge behindern den Ausblick. Da sieht man häufiger mal eine Regenfront in einigen Kilometern an Pellworm vorbeiziehen und kann sagen: „Glück gehabt! Das zieht vorbei.“
Aus sicherer Entfernung gibt die dramatische Wolkenfront ein wunderbares Fotomotiv ab. Irgendwie erinnert das Motiv an… tja an was eigentlich? Mit ein wenig Phantasie hat die Wolkenformation eine kleine Ähnlichkeit mit einem Bergpanorama.
Es gibt Wolkenspiele am Himmel, die sind für das menschliche gar nicht sichtbar. Mit einer Infrarotaufnahme wie dieser, werden auch verborgene Wolkenformationen sichtbar.